Die Bahnhofsmission wurde aus Lottomitteln finanziert, deren Zuweisung von der Diakonie Hessen kam. Diese Lottomittel werden nun nicht mehr an die Diakonie gGmbH Hessen und Nassau weitergeleitet und somit fehlt beinahe die gesamte Finanzierung. Das Engagement, mit dem sich der Caritasverband Gießen seit dem Jahr 2023 wieder eingebracht hat, kann den Wegfall nicht kompensieren.
Die Schwerpunktaufgaben der Bahnhofsmission waren zum einen vielfältige Hilfestellungen für Reisende. Dazu gehören Umstiegshilfen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ebenso wie Wegbeschreibungen für die Weiterfahrt, etwa für ankommende Flüchtlinge auf dem Weg zur Erstaufnahmestelle. Zum anderen war die Bahnhofsmission vor allem ein offener Ort für Menschen, die dort eine niedrigschwellige Anlaufstelle, ein Gespräch oder auch nur eine Tasse Kaffee bekommen haben. Oft ist der Besuch in der Bahnhofsmission für diese Menschen ein Teil ihrer Tagesstruktur geworden.
Ein Teil der Aufgaben kann durch das Engagement der Regionalen Diakonie Gießen in der Wohnungsnotfallhilfe aufgefangen werden - soweit hier die Ressourcen reichen. Zum einen betreibt die Diakonie den bekannten Tagesaufenthalt "Die Brücke" in der Steinstraße 52 und zum zweiten wird es notwendig werden, dass die Straßensozialarbeit den Bahnhof mit in den Fokus nimmt. Denn auch wenn die Bahnhofsmission schließt - die Menschen, die sich am Bahnhof aufgehalten haben, werden ihn als Anlaufpunkt behalten. Auch der Caritasverband Gießen bietet mit der Allgemeinen Lebens- und Sozialberatung in der Frankfurter Straße 44 weiterhin eine Erstanlaufstelle bei sozialen Problemen und Fragen an.