Passende Arbeitszeit für alleinerziehende Mutter
Sie sind gelernte Bäckereifachverkäuferin und haben in den letzten Jahren schon in vielen Jobs in der Hauswirtschaft gearbeitet. Warum haben Sie sich dann für die Arbeit in der Sozialstation entschieden?
Ich hatte schon früher an meinem Wohnort mal in die mobile Pflege reingeschnuppert. Das hat mir Spaß gemacht, aber dort musste ich mit dem privaten Auto fahren. Auch in meinem letzten Job in der Hauswirtschaft wurde mir kein Auto für die vielen Dienstfahrten zu den Kunden gestellt. Darum war ich sehr unzufrieden. Eine Bekannte, die in der Sozialstation arbeitet, hatte mir gesagt: Bewirb Dich bei der Caritas! Hier ist es mehr als toll, es ist unfassbar schön!
Was ist Ihre Aufgabe als Helferin der Pflege?
Ich bin mit einigen Kolleginnen für die hauswirtschaftlichen Hilfen für unsere Klient*innen zuständig. Das heißt, ich mache alles, was im Haushalt anfällt und was die jeweilige Person möchte: Einkaufen, Putzen, Wäsche. Nur bügeln - das mache ich sehr ungern (lacht). Wenn ich am Wochenende arbeite, habe ich andere Aufgaben: Dann reiche ich Medikamente an, ziehe den Klientinnen und Klienten Stützstrümpfe an, creme sie ein und helfe bei der Körperpflege.
Was gefällt Ihnen so gut in der Arbeit in der Sozialstation?
Ehrlich gesagt am wichtigsten ist mir, dass ich ein Dienstauto zur Verfügung habe. Wenn ich es wollte, könnte ich es sogar mit heimnehmen. Entscheidend war aber auch, dass man auf meine Situation als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern zwischen drei und acht Jahren Rücksicht nimmt. Ich habe nicht nur eine Teilzeitstelle mit 20 Wochenstunden. Die Arbeitszeit von 8.30 bis 13.30 Uhr wurde auch so gelegt, dass es für mich passt. Sonst hätte ich die Kinder länger in der Kita lassen und die Mehrkosten selbst tragen müssen. Ich verdiene mehr als zuvor, es gibt ein gutes Gehalt, viele Zuschläge und einen Gutschein für die Arbeitskleidung. Und schon vor Ende der Probezeit hatte ich einen festen Vertrag.
Aber vor allem finde ich toll, dass ich hier furchtbar nette Kolleginnen habe und als Quereinsteigerin immer eine Antwort auf meine Fragen bekomme, selbst auf doofe Fragen (lacht). Ich bekomme viel Lob und wenn es Kritik gibt, dann so, dass ich sie gut annehmen kann. Es geht hier so familiär zu. Auf dem Diensthandy kann ich Online-Fortbildungen machen. Erst hatte ich keine Lust, aber jetzt macht es Spaß. Ich kann es mir zeitlich aufteilen und die Caritas bezahlt das als Arbeitszeit.
Und ganz wichtig: Der Kontakt mit den Klientinnen und Klienten ist immer wieder toll. Bei neuen muss ich schauen: Wie sind die drauf? Wie muss ich mit ihnen umgehen? Ich bin ein Mensch, der immer ein Lächeln auf den Lippen hat und das mögen die alten Menschen. Sie sagen: "Die Sonne geht auf", wenn ich komme. Ich rede mit ihnen und selbst die wenigen, die zunächst nicht so gut gelaunt sind oder die, die sonst nicht viel reden, tauen irgendwann auf und sind nett und sprechen mit mir. Das und die besonderen Aufgaben am Wochenende machen mir so viel Spaß, dass ich darüber nachdenke, eine einjährige Ausbildung zur Pflegehelferin zu machen.
Aber Sie haben Bedenken?
Die Schulzeiten sind wegen der Kinder für mich sehr schwierig. Meine Chefin und meine Kolleginnen ermutigen mich, aber schön ist, dass mich niemand drängt.
Ihr Fazit?
Ich hatte schon viele Jobs, aber bei der Caritas ist es am tollsten! Ich fühle mich pudelwohl und habe gar keine Lust, mir etwas anderes zu suchen. Und ich merke: Man lernt nie aus!