"Viel mehr als nur Geld verdienen"
Sie studieren Grundschullehramt. Warum haben Sie sich beim Caritasverband für die Mitarbeit in einer Kita beworben?
Ich finde, ich muss für meine spätere Arbeit als Lehrerin wissen, was vor der Schulzeit passiert. Ich wollte mehr in die Erziehung gehen. In der Kita wird sehr viel Erziehungsarbeit geleistet. Darum kann ich hier zum Beispiel lernen, warum Kinder manchmal keine Lust zum Lernen haben und wie man dann damit umgeht. Ich lerne hier so viel auch im Blick auf die Schule.
Warum gerade diese Kita?
Ich hatte vielen Kitas eine Initiativbewerbung geschickt, aber von St. Lioba bekam ich sofort eine Antwort und konnte zwei Wochen später anfangen! Ich bin total froh, dass ich hier bin.
Als Werkstudentin zu arbeiten ist toll, weil es eben dabei nicht nur ums Geldverdienen geht. Übrigens wird es auch gut bezahlt! Dafür muss ich allerdings auch mehr leisten als in manchen anderen Jobs für Studierende.
Was gefällt Ihnen denn so gut in St. Lioba?
Ich arbeite in der Fuchsgruppe. Da sind die älteren Kinder, auch die Vorschulkinder. Ich erlebe also direkt mit, wie sie auf die Schule vorbereitet werden. Ich habe das Glück, dass ich dort mit zwei Fachkräften arbeite, die viel Wissen mitbringen. Ich lerne viel, sie erlauben mir aber auch viel. Ich kann vieles anwenden, was ich im Studium gelernt habe. Ich kann es in der Praxis ausprobieren und sehen, wie es klappt. Zum Beispiel schreibe ich eine Hausarbeit über das Vorlesen und kann das hier gleich umsetzen.
Toll sind auch die flexiblen Arbeitszeiten: Die 16 Stunden richten sich nach meinen Vorlesungen an der Uni. Das geht so nicht überall. Auch die Zeit, die ich für die Vorbereitungen der Angebote in der Kita brauche, zählen zur Arbeitszeit. Schön fand ich außerdem, dass ich die Möglichkeit hatte, zunächst einen Tag zu hospitieren, sodass ich selbst schauen konnte: Passen die Leute, passt die Umgebung?
Ich habe hier im Kita-Team nie das Gefühl, dass ich "nur" die Studentische Hilfskraft bin. Die Gemeinschaft gefällt mir, ich fühle mich wahrgenommen, kann im Team mitreden.
Haben Sie überlegt, auf Dauer doch in der Kita zu bleiben?
Nein, mein Traumberuf ist Grundschullehrerin. Aber für die Zeit des Studiums bin ich dankbar, dass ich in St. Lioba bin.