„Auf die Arbeit kommen ist fast wie nach Hause kommen“

Sie haben lange als Pflegefachkraft in der Zeitarbeit gearbeitet. Warum haben Sie sich für einen Wechsel zum Caritasverband Gießen entschieden?
Als Zeitarbeitskraft hatte ich auch immer wieder Einsätze in St. Anna. Und ich habe immer gesagt, wenn ich wieder fest angestellt arbeiten will, dann nur in St. Anna. 2023 war es dann soweit. Ich wollte statt Dauernachtdienst gern wieder Tagdienst arbeiten. Auf meine Bewerbung habe ich gleich ein Gespräch bekommen, und es hat geklappt.
Warum kam denn nur St. Anna für Sie in Frage?
Wegen den Kolleginnen und Kollegen! Das passt einfach, ich fühle mich hier total wohl. Wenn ich auf die Arbeit komme, ist es fast wie nach Hause zu kommen. Und wenn ich drei Wochen Urlaub habe, dann schaue ich manchmal auch zwischendrin hier vorbei.
Außerdem fühlt man sich hier von allen wertgeschätzt und verstanden. Auch wenn es mal Probleme gibt, weiß man einfach, der Arbeitgeber steht hinter mir. Und ich bekam die Chance, die Weiterbildungen zu machen, die ich schon immer machen wollte.
Welche Weiterbildungen waren das?
Ich wollte mich beruflich schon lange in Richtung Palliativpflege weiterentwickeln. Deshalb habe ich gleich bei der Bewerbung gefragt, ob es möglich ist eine Weiterbildung zur Schmerzfachkraft, also Pain Nurse, zu machen, und eine weitere zur Palliative Care Fachkraft. Der Arbeitgeber fand meine Ideen gut und hat mich bei den mehrmonatigen Qualifizierungen unterstützt.
Wie setzen Sie Ihr Fachwissen als Schmerz- und Palliativfachkraft in St. Anna ein?
Als Schmerzfachkraft habe ich gelernt, Schmerzen richtig zu erkennen, zu dokumentieren und die Medikation richtig anzusetzen. Mit diesem Wissen soll ich bald die Kolleginnen und Kollegen im ganzen Altenpflegebereich unterstützen, die mich dazuholen können, wenn es um die Schmerzbehandlung eines Bewohners geht. Und als Palliativfachkraft lernt man, sehr schwer erkrankte Menschen, die keine medizinische Behandlung um jeden Preis wollen, ganzheitlich zu begleiten. Damit können wir zum Beispiel sehr schwer erkrankten Bewohnern die Möglichkeit geben, nach einem Krankenhausaufenthalt wieder zurück nach Hause ins St. Anna zu kommen. Denn viele haben Angst davor, im Krankenhaus zu sterben. Gleichzeitig brauchen auch die Angehörigen von Schwerkranken oder Sterbenden Begleitung. Auch ihnen kann ich viele Ängste nehmen und helfen, die Situation zu verstehen.