"Frieden beginnt beim Zuhören: Politische Beteiligung armutserfahrener Menschen" - unter diesem Motto stehen in diesem Jahr die Armutswochen. Der Deutsche Caritasverband will damit auf die Armut mitten in der Gesellschaft aufmerksam machen. Es geht darum, mit statt über betroffene Menschen zu sprechen. Denn viele haben das Gefühl, nicht gehört und nicht beteiligt zu werden. Darum ist es dem Caritasverband für die Diözese Mainz wichtig, Bischof Kohlgraf jedes Jahr in eine seiner Einrichtungen einzuladen, damit er dort mit Betroffenen direkt ins Gespräch kommt - diesmal beim Caritasverband Gießen in Friedberg.
Bei einer kurzen Begrüßungsrunde mit Diözesancaritasdirektorin Regina Freisberg, Caritasdirektorin Eva Hofmann (Caritasverband Gießen), der kommissarischen Bereichsleiterin Renate Loth und den Mitarbeitenden wurden die Angebote des Beratungszentrums Wetterau in Friedberg vorgestellt: Allgemeine Lebens- und Sozialberatung, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Schwangeren-, Schuldner- und Suchtberatung, Betreutes Wohnen für sucht- und psychisch kranke Menschen, Gesetzliche Betreuung, Gemeindecaritas sowie der Stadtteiltreff Seewiese.
Gespräche mit Betroffenen
Dann folgte, das, was dem Bischof besonders am Herzen lag: Das Gespräch mit Klientinnen und Klienten der Caritas. Mahamud Mohamed Muumin und Heidemarie Böhmer freuten sich, dass Bischof Kohlgraf ihnen zuhörte. Sie erzählten, was Armut konkret für sie bedeutet, wie Wohnungsnot sich auswirkt, wie man mit wenig Geld auskommen muss und wie die Beraterinnen der Caritas ihnen geholfen haben. Unter anderem kam auch der aus Kirchensteuermitteln finanzierte Energienothilfefonds zur Sprache, mit dem die Caritas in Einzelfällen bei finanziellen Problemen im Zusammenhang mit erhöhten Energiepreisen helfen kann. Bischof Kohlgraf war erstaunt über die Energie, mit der die Betroffenen selbst - mit Unterstützung der Caritas - ihre Probleme meistern und ihr Leben in den Griff bekommen haben.
Besuch in der Kinderkiste
Wie ganz praktische Hilfe für Familien mit geringem Einkommen durch Ehrenamtliche des Verbandes aussehen kann, erlebte der Bischof bei seinem anschließenden Besuch in der Caritas-Kinderkiste in der Schirngasse. Monika Röhler und Silvia Thiebes, zwei der 13 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, erzählten von der Arbeit des Teams. Dort werden gebrauchte Kinderkleidung, Spielzeug, Kinderwagen und weitere Dinge rund ums Kind an Menschen mit geringem Einkommen zu kleinen Preisen verkauft. Viel Arbeit vom Sortieren der gespendeten Kleidung übers Einräumen bis zum Verkaufen erledigen die Frauen. "Es macht Spaß!" erzählten die beiden. Seine Mittagspause verbrachte der Bischof in einer weiteren Einrichtung des Verbandes, dem Caritaszentrum St. Bardo.
"Ich bin dankbar für die Gespräche und für alles, was hier für die Menschen, die zu Ihnen kommen, passiert!" sagte Bischof Kohlgraf zum Abschluss. "Und ich bin beeindruckt von der Vielfalt der Hilfsangebote der Caritas!"
Kontakt
Das Caritas Beratungszentrum Wetterau in Friedberg, Kleine Klostergasse 16, ist erreichbar unter Telefon 06031/5834, E-Mail cbz-wetterau.friedberg@caritas-giessen.de, und in Büdingen, Bahnhofstraße 29, unter Telefon 06042/3922, E-Mail cbz-wetterau.buedingen@caritas-giessen.de.