"Respekt Coach" ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und bei dem Jugendmigrationsdienst (JMD) angesiedelt. Es wird seit 2018 deutschlandweit an Schulen erfolgreich umgesetzt. Zu den mehr als 270 Standorten gehört nun seit über einem Jahr auch der Vogelsbergkreis. "Das Ziel des Programms ist die (primäre) Prävention zu Themen wie Extremismus in seinen vielschichtigen Erscheinungsformen, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie beispielsweise Rassismus und auch Mobbing", erläutert Löwe.
"Nachdem ich mich mit vielen Respekt Coaches deutschlandweit ausgetauscht, mit anderen Stellen der politischen Bildung und Sozialarbeit im Vogelsbergkreis vernetzt und ein Konzept erarbeitet habe, welches in den Schulalltag implementieren werden kann, wurde im Mai eine Kooperation mit der Ohmtalschule und Pestalozzischule in Homberg (Ohm) geschlossen. Ich konnte schon einige Angebote an den Schulen durchführen", berichtet Löwe weiter. So gab es beispielsweise eine Podiumsdiskussion mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern des Einzugsgebiets der Schulen und einenProjekttag gegen Radikalisierung, bei der ein Holocaust-Überlebender zu Wort kam. Aber auch kleinere Angebote wie wöchentliche Workshops mit Teambuilding oder auch Gesprächsrunden frei nach dem Motto des Respekt-Coach-Programms "Lass uns reden - Reden bringt Respekt" gehören zu der Arbeit.
"Dadurch, dass ich entweder selbst Angebote durchführen oder externe Referentinnen und Referenten einladen kann, die etwas mit den Kindern und Jugendlichen durchführen, ist das Programm sehr abwechslungsreich", freut sich die Sozialarbeiterin. Ihr erstes Jahr als Respekt Coach sei eine spannende Herausforderung gewesen. Alles war neu für sie. Es galt die Stelle aufzubauen, zu strukturieren und zu definieren. "Nun kommt langsam etwas Routine rein. Ich finde es interessant und sehr wichtig, mich mit den Schülerinnen und Schülern über Themen wie Diskriminierung zu unterhalten und daran zu arbeiten", fasst sie ihre Motivation zusammen. Besonders freut sie sich, dass die Finanzierung vom Bundesministerium für 2023 zugesichert wurde und die Caritas eine weitere Kooperation mit der Geschwister-Scholl-Schule in Alsfeld eingehen kann.
Noch ist seitens des Bundes nicht geklärt, ob eine Finanzierung über 2023 hinaus gewährleistet werden kann. "Das wäre so schade, denn auch die Lehrerinnen und Lehrer der Schulen sind von dem Projekt überzeugt und es wäre nicht zu verstehen, dass diese äußerst wichtige Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern nicht mehr fortgesetzt werden könnte."
Kontakt:
Caritaszentrum im Vogelsberg
E-Mail: sophia.loewe@caritas-giessen.de
Telefon: 06631 77651-0