Eine Kindernachrichtensendung hatte die junge Gießenerin auf die ungewöhnliche Idee gebracht. Dort hatte sie gesehen, wie ein Junge in England mit seinem Fahrrad ein Spendenmarathon bewältigt hatte. 555 Euro wollte Marie zur Unterstützung von Einrichtungen, die von der Coronapandemie besonders betroffen sind, erreichen. Doch mit Hilfe ihrer Mutter, einer Online-Spenden-Plattform und vieler Spender waren sogar 580 Euro zusammengekommen, von denen ein Teil auch an das St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung ging.
Rund um Gießen war Marie mit ihrem Fahrrad in Begleitung ihrer Mutter unterwegs gewesen. Über ihre Erlebnisse hatte sie auf der Online-Plattform berichtet. "Ich habe einen Zeppelin gesehen und eine Erdbeerhütte entdeckt", erzählte sie bei der Spendenübergabe von ihren Touren. Als das Wetter mal nicht mitgespielt hatte, wurde das Radfahren einfach durchs Treppensteigen in ihrem Wohnhaus ersetzt. Eigenhändig hatte Marie den symbolischen Scheck mit "Marie" unterschrieben. Die Idee, St. Anna in Zeiten der Coronapandemie zu unterstützen, war von Mutter Kirsten Müller gekommen. Sie hatte in früheren Jahren für den Caritasverband Gießen im St. Stephanus Kinder- und Jugendhilfeverbund gearbeitet und kannte das Haus aus dieser Zeit. Das St. Josefs Krankenhaus hatte Marie selbst ausgewählt. "Da bin ich geboren", erklärte sie bei der Spendenübergabe.
Einige Bewohner des Pflege- und Förderzentrums bedankten sich im Park der Einrichtung persönlich bei der Fünfjährigen. Das Geld soll in den Kauf eines großen "Dalli-Klick-Spiels" fließen, das sich die Senioren wünschen, sagte Britta Nies. Sie bedankte sich bei Marie mit Geschenken und einer Einladung, die Einrichtung nach der Coronapandemie noch einmal zu besuchen und dann besser kennenzulernen.