Dieses ehrenamtliche Angebot, ein Kooperationsprojekt zwischen dem Caritasverband und dem evangelischen Dekanat, richtet sich an Mütter aller Nationalitäten mit ihren Kindern von null bis drei Jahren, dienstags von 10 bis 12 Uhr im katholischen Pfarrzentrum in Alsfeld.
"Wir haben zum Treffen die Gesundheitsmediatorin Farin Moallem vom Ethno-Medizinischen Zentrums e.V. eingeladen. Sie stammt aus dem Iran und war deshalb in der Lage, ihre Ausführungen in Persisch und Deutsch zu halten", informiert Streich-Karas. Die 15 Teilnehmerinnen aus Afghanistan und Iran folgten dem Vortrag mit großem Interesse. Der Schwerpunkt lag auf den psychosozialen Stressfaktoren bei Migranteninnen und Migranten. Sie erläuterte: "Für viele Zuwanderer stellt die Migration eine spezielle Herausforderung dar. Unter ungünstigen Umständen kann sie gesundheitliche und psychische Störungen hervorrufen, besonders dann, wenn schmerzhafte Erfahrungen in Form von Flucht- und Kriegserlebnissen hinzukommen."
Die Gruppe erfuhr, wie man verschiedene Symptome einer Erkrankung erkennen kann und welche Hilfsangebote in Deutschland zur Verfügung stehen. Die unterschiedlichen Therapieverfahren waren in der Mehrzahl den Teilnehmerinnen zuvor nicht bekannt. Als großes Hindernis für den Beginn einer Psychotherapie nannten sie vor allem fehlende Deutschkenntnisse. Am Ende der Veranstaltung bedankten sich die Teilnehmerinnen bei der Referentin und äußerten den Wunsch nach einer zusätzlichen Veranstaltung zum Thema Impfschutz in Deutschland.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der MiMi Gesundheitsinitiative Deutschland statt, einem vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekt. In Kooperation mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und unter der Leitung des Ethno-Medizinischen Zentrums werden hier Gesundheitsmediatoren und -mediatorinnen mit Migrationshintergrund ausgebildet, die im Anschluss in ihrer Muttersprache rund um das Thema Gesundheit informieren und aufklären.