Caritas international, das weltweit tätige Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, stellt gemeinsam mit Child Nepal die Weichen für die Zukunft der Kinder im Distrikt Sindhupalchok in Nepal. Statt zu arbeiten oder früh verheiratet zu werden, sollen die Mädchen und Jungen die Schule besuchen und auch abschließen können.
Erdbeben verschärfte die Situation
Für viele Kinder in der ländlichen Region Nepals bieten sich kaum Perspektiven für die Zukunft. Meist leben sie mit ihren Familien in so großer Armut, dass sie zum Arbeiten in die Stadt oder auf das Feld geschickt oder, im Falle der Mädchen, früh verheiratet werden. Die Schule steht bei den Familien ganz weit hintenan und die wenigsten Kinder haben jemals eine besuchen können. Das "Erbe" der Eltern anzutreten, die meist Kleinbauern sind und von der Hand in den Mund leben, ist für die Heranwachsenden kaum denkbar. Einige der 13-bis 14-Jährigen gehen darum von sich aus weg und suchen in der Stadt einen Job.
Das Erdbeben von 2015 hat die Situation verschärft: Noch heute leben viele Familien unter einfachsten Wellblechdächern, gleich neben ihren zerstörten Häusern. Ohne Bildung, ohne ein sicheres Zuhause und allein unterwegs ist das Risiko sehr hoch, dass die Kinder in den Menschenhandel geraten, Missbrauch und Gewalt erfahren.
Im Distrikt Sindhupalchok waren Kinderhandel und Kinderarbeit schon vor der Katastrophe verbreitet. Mit dem Erdbeben hat sich die Zahl der Opfer massiv erhöht. "Den Familien geht es so schlecht, dass sie ihre älteren Kinder weggeben, damit die in den größeren Städten Arbeit finden. Das bedeutet immer, dass sie die Schule nicht fortsetzen können", so Alina Adhikari, Sozialarbeiterin für Child Nepal.
Unterstützung für Kinder und Eltern
Es genügt nicht, die Eltern von dem Schulbesuch zu überzeugen, sie brauchen direkte Unterstützung und finanzielle Entlastung. Darum sind im Projekt Maßnahmen integriert, mit denen die Familien einen Lohn erwirtschaften können (Cash-for-Work). Warme Mahlzeiten in den Schulen, die Anlage von Gemüsegärten, kinderfreundliche und moderne Klassenzimmer mit IT-Anschluss, Stipendien, Rechtshilfe und Beratung sind weitere Anreize - für Eltern und Kinder.
Dank an alle Spender
Zu all dem leisten die Spenden zum Projekt "Eine Zukunft für Kinder in Nepal" einen Beitrag. Joachim Tschakert, der durch seine bisherige Arbeit mit jugendlichen Flüchtlingen eine besondere Beziehung zu Nepal hat, der Caritasverband Gießen und Caritas international danken allen Spendern für ihre Unterstützung des Projekts.