In den Ruhestand war die Diplom-Sozialpädagogin schon zum 1. Mai 2021 getreten, doch sie übernahm danach noch einige Projekte und war für Netzwerk Leben tätig. Darum fand erst jetzt die endgültige Verabschiedung statt.
Sie sei eine verlässliche, mitdenkende, engagierte Mitarbeiterin gewesen, die immer das Ganze im Blick gehabt und sehr lösungsorientiert gearbeitet habe, sagte Renate Loth, Bereichsleiterin im Caritaszentrum im Vogelsberg, bei der Verabschiedung.
Begonnen hatte die Feier mit einer Andacht in der Christ-König-Kirche, die von Hedwig Kluth, Koordinatorin in den Pastoralräumen, mit Kolleginnen von Streich-Karas gestaltet worden war. So viele Aufgaben und Funktionen hatte Christine Streich-Karas bei der Caritas im Laufe der Jahre übernommen, dass Renate Loth nur die wichtigsten in ihrer Rede nennen konnte. Begonnen hatte Streich-Karas im März 1990 im Caritasheim St. Vinzenz in Herbstein, wo sie sich um Aussiedler kümmerte. Später kam die Spiel- und Lernstube in Lauterbach hinzu. Ab 1995 wechselte sie dann komplett nach Lauterbauch und war 13 Jahre lang für den Betreuungsverein zuständig. Ab August 2004 kam die Gemeindecaritas als weitere Aufgabe hinzu, ein Bereich, in dem sie ab 2011 zusätzlich die Stabsstelle für den gesamten Caritasverband Gießen übernahm. "Da war sie genau an der richtigen Stelle", meinte die Bereichsleiterin. Im Rahmen des Förderprogramms "Caritaszentrum im Sozial- und Pastoralraum" bildete sie mit Gemeindereferentin Sonja Hiebing ein Tandem. "Durch Christine Streich-Karas war es möglich, dass Caritas und Seelsorge zusammen durch den Vogelsberg ziehen", beurteilte die frühere Dekanatsreferentin Hedwig Kluth diese Zusammenarbeit. Ab November 2008 war Streich-Karas in Alsfeld in der Allgemeinen Lebensberatung und später auch in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung tätig. Ein wichtiger Bereich war für sie außerdem die Arbeit mit Ehrenamtlichen.
Sie sei immer bereit gewesen, in Notfällen weitere und neue Aufgaben zu übernehmen, etwa wenn Kolleginnen erkrankten. Sie war Initiatorin für viele Projekte wie die Sozialpatenschaften, die interkulturelle Mutter-Kind-Gruppe "Weltenkinder" und das Elterncafé FaBian.
Christine Streich-Karas habe eine Haltung und ein Menschenbild gelebt, das gut zur Caritas passe, sagte Caritasdirektor Ulrich Dorweiler. Sie sei den Menschen offen und interessiert begegnet ohne vorgefertigte Meinung und habe mit den Ratsuchenden zusammen geschaut, wie die Hilfe aussehen kann.
Die Ruheständlerin selbst sagte, dass sie in ihrer Arbeit vielen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen begegnet sei. Dies sei für sie eine persönliche Horizonterweiterung gewesen, für die sie dankbar sei.
Ganz endgültig war der Abschied noch nicht: Christine Streich-Karas wird sich beim Babytreff in Lauterbach künftig ehrenamtlich für die Caritas engagieren.