Annegret KamaraQuelle: Caritasverband Gießen
Die gebürtige Münsterländerin war 1984 nach Gießen gekommen und startete im Wohnhaus für Behinderte in der Hofmannstraße als Erzieherin, wo sie als "Innewohnende Fachkraft" mit im Haus wohnte. Später begann sie ein Studium der Sozialpädagogik in Frankfurt, das sie Juli 1992 abschloss. Ab August 1992 leitete sie eine Gruppe Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen mit einer geistigen Behinderung am Unterhof. Februar 1998 wechselte sie in die Hausaufgabenhilfe für Kinder mit Migrationshintergrund. In die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte stieg sie im Januar 2020 ein. Sie sorgte mit dafür, dass die Ausstellung "Weit gereist" aus dem Vogelsberg 2023 im Gießener Rathaus gezeigt wurde.
15 Jahre engagierte sich Annegret Kamara außerdem in der Mitarbeitervertretung des Caritasverbandes, davon mehrere Jahre als Vorsitzende, eine Aufgabe, die sie "mit Motivation und Beharrlichkeit" ausführte, wie Taraneh Ghasemi, Bereichsleiterin Beratung und Soziale Dienste, bei der Verabschiedung sagte.
Kamara zeichne sich durch "interkulturelle Kompetenz und migrationsspezifische Fachlichkeit" aus, sagte Ghasemi. Sie habe immer den einzelnen Menschen mit seinen Anliegen im Fokus gehabt und sei engagiert für ihn eingetreten, hatte aber auch stets ein offenes Ohr für Kolleginnen und Kollegen. "Durch Ihr Engagement haben sicher viele Einzelschicksale wichtige Wendungen genommen", so die Bereichsleiterin. Privat bildete sich die Beraterin in der Theaterarbeit fort und ist darin vielfältig engagiert. Caritasdirektor Dorweiler schloss sich dem Dank an und lobte Kamara für ihre Gradlinigkeit.
Die Kolleginnen aus dem Bereich Beratung und Soziale Dienste dankten Kamara für ihre kreative und lustige Art, erinnerten aber auch daran, dass die scheidende Beraterin Herausforderungen annahm und etwa bei Klientinnen und Klienten mit extrem vielfältigen, komplizierten Problemen immer nach einer Lösung gesucht habe. Nicht zuletzt sei Annegret Kamara ein sehr politisch denkender Mensch und eine Verfechterin von Nachhaltigkeit.
Kamara selbst verabschiedete sich mit einer kleinen Theaterszene von der Caritas. Sie habe gar nicht so lange in Gießen bleiben wollen, gestand sie zum Abschied. "Anstrengend, schön und wichtig" sei für sie die Zeit in der Mitarbeitervertretung gewesen. Respekt zollte sie ihren Klientinnen und Klienten in der Migrationsberatung. "Ich erlebe da zurzeit viel Angst bei den Menschen, die zu uns kommen", erzählte sie. "Aber trotz Ausgrenzungen im Alltag und vielfältigen Herausforderungen meistern sehr viele von ihnen ihren Alltag mit Bravour!"