Nach dem Studium der Sozialpädagogik hatte Kelm 1977 mit dem Anerkennungsjahr in Büdingen seine Tätigkeit beim Verband begonnen. Danach kam er in die Allgemeine Lebensberatung nach Friedberg, in der er bis zu seinem Ruhestand tätig war, sodass er bis zum Schluss in der Arbeit mit Klienten präsent gewesen sei, so Hofmann. 1992 übernahm er die Leitung des Caritas Beratungszentrums, seit 2004 als Bereichsleiter. Das Beratungsangebot in der Wetterau sei unter Kelm immer wieder um neue Angebote erweitert worden, andere mussten aus verschiedenen Gründen eingestellt werden wie die Schuldner- oder die Adoptionsberatung. Kelm habe immer um den Erhalt der Angebote gekämpft, aber auch immer neue Arbeitsfelder erschlossen - auch, um die anderswo nicht mehr benötigten Mitarbeitenden in neuen Gebieten weiterbeschäftigen zu können. Hofmann lobte ihn als loyal und fachkompetent. Sie übergab ihm die Auszeichnung der Caritas im Bistum Mainz "Barmherziger Samariter” als Dank für sein Engagement.
Stefan Kelm selbst betonte, dass er sich nicht als Gesicht der Caritas in der Wetterau sehe. Die Caritas habe viele Gesichter: die der zahlreichen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen in den Beratungsstellen und Einrichtungen der Caritas und in den Pfarrgemeinden. Er bedankte sich besonders bei seinen Mitarbeitenden im Beratungszentrum Wetterau für deren "kollegiale und hochprofessionelle Arbeit". Hinter ihm liege ein spannendes Berufsleben, weil sich die Anforderungen in der Allgemeinen Lebensberatung immer wieder durch wechselnde Klientengruppen stark verändert hätten. Kollegen, Mitarbeiter und Vertreter aus Kirche und Ligaverbänden bedankten sich bei Stefan Kelm für die geleistete Arbeit.
Wechsel im Vorsitz der Liga der Freien Wohlfahrtsverbände in der Wetterau
Während der Veranstaltung übergab Stefan Kelm auch den Vorsitz in der Liga der Freien Wohlfahrtsverbände in der Wetterau an den Kreisverband Friedberg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Er gab symbolisch ein Staffelholz an Sezgin Yilmaz (DRK) weiter.
In der Liga arbeiten die Wohlfahrtsverbände Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches Werk und der Paritätische zusammen, um an der Gestaltung des Lebensraums der Menschen im Wetteraukreis mitzuwirken. Sie vertritt die gemeinsamen Interessen der Verbände gegenüber dem Landkreis und den Kommunen. Der Vorsitz wechselt turnusmäßig alle zwei Jahre zwischen den Vertretern der Mitgliedsverbände.
Obwohl die Wohlfahrtsverbände mitunter konkurrierende Bewerber bei der Übernahme sozialer Aufgaben seien und sich der Markt durch das vermehrte Auftauchen gewerblicher Anbieter in den letzten Jahren verschärft habe, hätten alle Vertreter der Verbände kollegial und freundschaftlich zusammengearbeitet, sagte Stefan Kelm bei der Übergabe. In den Gremien des Wetteraukreises und des Jobcenters sei die Liga zahlenmäßig nun stärker vertreten, doch sei bei der politischen Mitwirkung der Liga noch "reichlich Luft nach oben", meinte Kelm.
Sezgin Yilmaz dankte Kelm für seinen Einsatz in den vergangenen zwei Jahren und darüber hinaus. Er habe leidenschaftlich, und doch mit Augenmaß die Interessen der Liga und der ihr anvertrauten Menschen in den Gremien vertreten.